So hatten sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen die Vorbereitungen für ihr Richtfest nicht vorgestellt. Gerade als der erste Tische aufgestellt und der erste Kaffee gekocht wurde, meldeten sich die Sirene, die LvS-Pager-App sowie die Funkmelder der Einsatzkräfte „zu Wort“ und unterbrachen die Vorbereitungen für die Feierlichkeit, die rund 90 Minuten später beginnen sollte.

Ausrücken zur 37. Alarmierung

Für die ausrückenden Kameraden war klar: Ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person in Folge eines Zusammenstoßes zwischen einem Taxi und einem gewerblichen Kleintransporter hatte Vorrang – für die Neukirchner Feuerwehrleute die 37. Alarmierung des Jahres.

Nachdem die freiwillige Feuerwehr in den vergangenen Wochen mehrmals zu Zimmerbränden mit vermissten Personen hinzugerufen wurde und auch der Großbrand der ehemaligen Diskothek MAD Mitte des Jahres nicht vergessen werden darf, handelte es sich bei einem Verkehrsunfall eher um eine Ausnahme für die Einsatzkräfte des Ortes.

Während die Berufsfeuerwehr bereits erste Maßnahme zur Befreiung der eingeklemmten Person im Kleintransporter eingeleitet hatte, übernahmen die Neukirchner, als nächste eintreffende Einheit, die Absicherung der Einsatzstelle aus ihrer Fahrtrichtung. Zudem unterstützten sie im weiteren Einsatzverlauf die Rettungsarbeiten und stellten eine ausreichende Landefläche für den angeforderten Rettungshubschrauber her.

Vom Einsatz direkt zum Richtfest

Punkt 17 Uhr schafften es die ausgerückten Neukirchner frisch umgezogen in der neuen Ausgangsuniform zu ihrem Richtfest, das in der Zwischenzeit andere Vereinsmitglieder kurzerhand fertig vorbereitet hatten, und lauschten sichtlich berührt dem Richtspruch des Dachdeckers.

„Das Haus soll dem Gemeinwohl dienen. Die Feuerwehr zieht bald hier ein, mit Spritzgerät und anderen Dingen, zum Schutz und Schirm für Haus und Heim.“

Auszug aus dem Richtspruch von Dachdeckermeister Breitbart

Oberbürgermeister Christoph Ihling hob mit seinem Redebeitrag die Bedeutung der Feuerwehren für die Ortsteile der Stadt Eisenach hervor und auch Brandamtsrat Weigelt sowie Ortsteilbürgermeister Eckhard Pecher betonten ihre besondere Freude zum Neubau des Gerätehauses.

Eisenachs Oberbürgermeister Christoph Ihling, Fachdienstleiter Feuerwehr
Markus Weigelt, Ortsteilbürgermeister Eckhard Pecher und Neukirchner Wehrführer René Fichtel

Möglich machten dies umfangreiche Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes Thüringen, in etwa hälftig kofinanziert durch die Stadt Eisenach. Weitere Informationen zum Förderprogramm gibt es hier.

Beisammensein in bunt gemischter Runde

Anschließend ging es sogleich zum gemütlichen Teil über und die anwesenden Handwerker, Wehrführer, Stellvertreter, Stadtbrandinspektoren, Stadtfeuerwehrwarte, Nachbarn, Vereinsmitglieder und weitere Gäste nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild vom Neubau zu machen und die Räumlichkeiten zu erkunden.

Das neue Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen soll 2025 fertiggestellt werden.